Ich warte auf den Winter jedes Jahr,
wenn´s draußen finster ist und kalt und rau.
Dann fühlt sich´s an wie es schon immer war,
wenn ich zu mir in meine Tiefe schau.
Die Finsternis ist mir so gut bekannt,
dass meinen Weg ich tastend immer such.
Und Eiseskälte überzieht das Land
mit Frost, so wie ein großes Leichentuch.
Doch hat der Winter auch noch eine Seite,
die fröhlich ist und zärtlich glockenwarm
und die daherkommt mit Christkindgeläute
und Duft von frischen Keksen, wundersam.
Und dieser Duft führt mich mit seinen Klange
der Hoffnung immer wieder mit sich fort,
und sagt mir stets: währt auch dein Leid schon lange,
der Himmel, meine Liebe, ist ein Ort,
der auch für dich erreichbar ist im Leben,
so wie der Frühling nach dem Winter sprießt.
Ich glaube ihm, und mit ganz leichtem Beben
öffne ich mich, und warme Sonne fließt
durch meine Adern, und die Glocken klingen
zur Weihnacht, und ich spür mich innen frei.
Und während alle „Stille Nacht“ laut singen
erstrahlt ein Stern in meiner Wüstenei.
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